1 DIE GRÜNDERSWIESE AM "WALDHAUS DREI BUCHEN"

Die Gründerswiese zieht sich vom Gebirgsplateau bei 800 m (NHN) hinab zur Schwarzen Quelle. Sie befindet sich also im fast ebenen Bereich oberhalb der Quellflur des Taubentiegels, eines Quellbaches der Effelder. Früher stand hier eine Hütte der Waldarbeiter, genannt "Waldhaus Drei Buchen". Sie hausten hier und sparten sich damit eine Stunde Anmarsch von Rabenäußig zu ihrer Arbeitsstätte im Wald. Außerdem kreuzten sich an diesem Sattel viele Verbindungswege und die drei Forste Hämmern, Rauenstein und Steinheid. Bis zur nächsten Siedlung (Rauenstein) sind es 3 km und 400 Höhenmeter, nach Augustenthal 4 km und nach Steinheid 5 km. Die Anfahrt mit einem Fuhrwerk über die Hohlwege hat so mindestens eine Stunde gedauert. Rund um die Wiese findet man viele Meilerplätze der Köhler. Sie produzierten hier Holzkohle für die Eisenwerke.

Um 1800 ist der Weg nördlich der Wiese - von Rauenstein nach Lauscha - von den Fabrikanten, kunstfertigen Spezialisten aus Lauscha, begangen, die unter der Woche in der Porzellanfabrik Rauenstein arbeiteten - deshalb nennt sich der Weg "Fabrikantensteig". Sie pendelten am Wochenende (Samstag) 12 km nach Hause und meist erst am Montag wieder zur Arbeit (12 km) zurück. Auf der Kartierung von 1864 ist der untere Teil der Wiese, genannt "Alte Forstwiese" vom Geometer nachträglich mit roten Baumsymbolen ausgebessert worden. Dieer Teil der Wiese ist also zu dieser Zeit bereits bepflanzt worden. Der Herzogliche Domänforst brauchte keine Forstwiesen mehr. Auf dem Luftbild von 1945 ist nur noch am nördlichen Forstweg eine Wiese zu sehen. Es gab also zwischenzeitlich eine Abrundung und Erweiterung der Wiesenfläche nach Norden. 2015 ist der nördliche Teil mit Fichten aufgeforstet und nur noch ein Rest Wiese erkennbar. Sie wird seit Jahren nicht gepflegt und verschwindet langsam. Es wächst hier fast nur noch Reitgras.