Bergwiesenprojekt von Schülern und Wäldlern

(Ein Auszug)


Die Besonderheiten der Bergwiesen im Fränkischen Thüringen zwischen Rennsteig und Frankenblick

Eine Zusammenstellung


Das Untersuchungsgebiet kann man wie folgt durch Grenzen in der Natur bestimmen:

Norden: 

Der Rennsteig. Er verläuft hier auf einem Plateau ca. 800 Meter über dem Meer, entlang der höchsten Erhebungen (Sandberg 834 m, Kieferle, 867 m) des Thüringer Schiefergebirges.

Osten: 

Das Steinachtal, welches die Steinach durchströmt. Sie ist der wasserreichste Fluss Thüringens – jedenfalls bezogen auf das Einzugsgebiet.

Süden:

Die von NW nach SO verlaufende Fränkische Linie, die das Schiefergebirge vom Gebirgsvorland trennt und maßgeblich den Naturraum prägt.

Westen:

Das Tal der Grümpen, welches sich von der Quelle des Baches am Dreistromstein (815 m) bis nach Rauenstein (450 m) und weiter nach Süden zur Itz zieht.

Kartenausschnitt des Bearbeitungsgebietes
Kartenausschnitt des Bearbeitungsgebietes

Lebensraumtyp Berg-Mähwiese

 

Bei diesem Lebensraumtyp handelt es sich um artenreiche, extensiv genutzte Bergwiesen der Mittelgebirge (in der Regel über 400 - 600 m). Entstehung und Erhaltung dieser Wiesen sind im Wesentlichen an frische bis mäßig feuchte Standorte gebunden. Ein- bis zweischüriger Bewirtschaftung mit nur geringer oder ohne Düngung sind die Regel. Junge Brachen oder extensiv beweidete Flächen können ebenfalls dem Lebensraumtyp zugerechnet werden. Bergwiesen sind oft eng verzahnt mit Quellbereichen, Borstgrasrasen sowie Feuchtwiesen. 

 

Das Thüringer Schiefergebirge hat für die Erhaltung dieses Lebensraumtyps in Europa eine herausragende Bedeutung. In Deutschland gibt es vergleichbare Standorte nur im Thüringer Wald, in den Alpen und im Schwarzwald. Die historische Wiesennutzung im Gebirge war immer ein Kampf mit dem Wald. Wiesen sind Kulturlandschaft – vom Menschen künstlich hergestellt. Sie können in Zukunft nur durch Nutzung gepflegt und damit erhalten werden. Der Erhaltungszustand ist teils besorgniserregend. Eigentlich gilt in allen FFH-Gebieten (Flora-Fauna-Habitat) bzw. durch „Natura 2000“ erfassten Flächen ein Verschlechterungsverbot. Dafür sollen entsprechende Erhaltungsmaßnahmen sorgen. „Natura 2000“ bezeichnet ein europäisches Schutzgebietssystem und soll unser Naturerbe durch allgemeine und auch verbindliche Mindestanforderungen sichern.

 

Dass von den ehemals 95 kartierten Bergwiesen im Untersuchungsgebiet heute noch 21 Bergwiesen vorhanden sind, zeigt uns durchaus die kritische Situation. Der gesellschaftliche Wandel und die Forstwirtschaft drängen die Wiesen -  zusammen mit dem Wald selbst - aus der Landschaft. Bald wird man den besonderen Duft der Bärwurzwiesen nicht mehr atmen, sondern nur noch in Büchern davon lesen können.

 

Ausschnitt des Untersuchungsgebietes, TK 25, TLVermGeo
Ausschnitt des Untersuchungsgebietes, TK 25, TLVermGeo

Naturpark Thüringer Wald


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Kirchner, Ralf (Betreuer)

Haack, Helene (Schüler)

Kirchner, Hanna (Schüler)

Stammberger, Josephine (Schüler)