Feuchtwiese

 

Feuchtwiesen sind, wie der Name schon sagt, feuchtnasse Wiesen. Sie geben eine Vielzahl von Tieren und Pflanzen her. Durch ihren besonders hohen Grundwassergehalt, welcher übers Jahr hinweg verteilt stark schwankt, zeichnen sie sich aus. Mindestens einmal im Jahr stehen diese Feuchtwiesen völlig unter Wasser. Sie befinden sich an Orten, wo sich Regenwasser staut. Zum Beispiel in Talsenken und Niederungen. In der Nähe einiger Flüsse und Bäche, an denen es regelmäßig zu Überflutungen kommt, können sie auf vorkommen.

 

Geschichte und Entstehung Feuchtwiese

 

Die Landschaft Mitteleuropas bestand bis ins frühe Mittelalter hauptsächlich aus Wäldern, Wasserflächen und Mooren. Durch das Bevölkerungswachstum im 16. Jahrhundert, wurden immer mehr Weideflächen, Baumaterial und Brennholz benötigt. So kam es dann schließlich zu Waldrodungen, Hutewaldnutzung und Urbarmachung der Moore, wodurch sich die Landschaft öffnete. Große, weitläufige Flächen entstanden. Diese entwickelten sich dann in feuchten Gebieten zu Feuchtwiesen. Im Laufe der Jahrhunderte werden sie immer mehr durch den Eingriff der Menschen entwässert und als Acker- oder Weideflächen genutzt. Auch die Gewinnung von Torf, welcher sich teilweise auf den Wiesen befindet, zerstört diesen wertvollen Lebensraum. Zahlreiche Arten sind in ihrem Bestand stark zurückgegangen und einige sogar ganz verschwunden.

 

Feuchtwiese als Lebensraum

 

Auf den Feuchtwiesen ist die Artenvielfalt sehr breit gefächert. Das Besondere der Feuchtwiesen ist diese äußerst seltene Tier- und Pflanzenwelt, welche zum Teil einmalig und unwiederbringlich ist. Pflanzen die auf Feuchtwiesen wachsen, wie zum Beispiel der Seggen, der Binsen, die Sumpfdotterblume, die Kuckucks-Lichtnelke, das Pfeifengras oder das Wiesenschaumkraut, sind Feuchtigkeitsanzeiger. Man kann aber auch verschiedene Orchideen finden, wie das Knabenkraut und die Schachbrettblume oder Giftpflanzen wie den Blauen Eisenhut und den Scharfen Hahnenfuß. Die Tierwelt auf Feuchtwiesen ist auch sehr bewundernswert und umfangreich. Neben rund 3000 Insektenarten leben dort auch Kröten, Frösche und zahlreiche bedrohte Vogelarten wie der Storch, die Uferschnepfe, das Braunkehlchen, der Kiebitz oder der Alpenstrandläufer. Kröten und Frösche nutzen diese bewässerten Wiesen, um abzulaichen und zum Schutz vor anderen Tieren. Die Vögel suchen dort Nahrung, fangen ihre Beute und bauen ihre Nester, um ihre Eier ungestört brüten zu können. Auch Enten und Schwäne nutzen Feuchtwiesen häufig als Rastbiotop.

 

Naturschutz

 

Feuchtwiesen haben heutzutage sowohl eine hohe Bedeutung für den Menschen, als auch für die Natur selbst. Für die Natur- und Heimatgeschichte besitzen sie als eine Art der Kulturlandschaft einen besonderen Wert. Darüber hinaus haben sie einen hohen ästhetischen Anspruch, der vor allem für erholungssuchende Menschen von großer Bedeutung ist. Doch auch ökologisch sind Feuchtwiesen sehr wichtig. Die Qualität und Quantität des Grund- und Trinkwassers ist gesichert, da die Feuchtwiese eine ganzjährige Pflanzendecke besitzt. Diese ganzjährige Pflanzendecke kann Erosionen verhindern und somit sind die Nährstoffausträge deutlich geringer und das Wasser ist geschützt. Außerdem stellen Feuchtwiesen einen wichtigen Lebensraum und Rückzugsort für zahlreiche Tier- und Pflanzenarten dar und sind deshalb für den Artenschutz von großer Bedeutung.

 

 Gefährdung der Feuchtwiesen

 

Die Feuchtwiesen gehören zu den stark gefährdeten Biotoptypen Thüringens und sind nach dem § 18 ThürNatG besonders geschützt. In der Vergangenheit wurden sie oft entwässert und durch Neuansaat und Düngung in fette Wiesen und Weiden umgewandelt. Deshalb sind auch besonders die Trollblume und die Orchideenarten der Feuchtwiese selten geworden. Die Nutzungsaufgabe spielt heutzutage eine wesentliche Rolle der Gefährdungsursachen. Von ihr sind vor allem schmale kleinflächige Feuchtwiesen betroffen, die sich dann meist zu Hochstaudenfluren entwickeln.

 

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Kirchner, Ralf (Betreuer)

Haack, Helene (Schüler)

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